(...noch in Bearbeitung...)

Optimale Montage = formkontrolliert + drehmomentbegrenzt



Die Montage (nur) nach Drehmoment - obwohl allgemein gebräuchlich bzw. empfohlen ist bei genauer Betrachtung nicht sehr sachgerecht. *1)

IMMER beachten: Welle und Kurbel gut reinigen (kein Sand, Dreck oder grober Staub) und vollflächig einfetten (dünn genügt).
Kein verharzendes Fett verwenden! (funktionell gut ist Teflonfett, jedoch vielleicht nicht in der Ökokiste)

Das eigentliche Ziel der guten Montage bestehet darin, die Flächenpressung zwischen Kurbel und Welle auf die (möglichst gesamte!) zur Verfügung stehenden Flächen zu verteilen.
Dies erfordert eine möglichst große Eintauchtiefe des Wellenvierkants in die Kurbel jedoch unter gleichzeitiger Beachtung folgender beider Kriterien






Weitere Anmerkungen:

- Variation der Kettenlinie
Der nicht fest definierte Anschlag bei der anfänglichen Vierkantmontage führt - je nach Montage - zu geringen Variationen der Kettenlinie (bis ca. +/- 2 mm). Dies kann man ignorieren bzw. muß es erleiden - man kann es auch ausnutzen - je nach Sichtweise. Der feste Anschlagsring, den Shimano eingeführt hatte ist inzwischen wieder verschwunden - vemutlich, weil dadurch die Möglichkeit der Anzugsreserve geopfert wurde.

- Toleranzen an Welle und Kurbel.
Die Vierkantverbindung weist im Gegensatz zu den meisten anderen Verbindungsarten eine gewisse Unempfindlichkeit gegen geringe(!) Maßtoleranzen beider Vierkante auf, da es bei der Montage bestimmungsgemäß zu einer geringfügigen Dehnung und damit exakten Anpassungan der Kurbel an den gehärteten Stahl. Die bei der Montage anfänglich maximalen Materialspannungen nehmen  mit der Zeit etwas ab - daher kann bei späteren Anzugskontrollen ggf. geringfügig nachgezogen werden. 1 mm entspricht einer vollen Umdrehung der Kurbelschraube und stellt eine sehr ausreichende Anzugsreserve dar.





*1)
Warum ist die Drehmomentmontage nicht besonders sachgerecht?
Weil das Drehmoment an der Kurbelschraube nur EIN Faktor für das Aufgleiten des Vierkants ist.
Weitere (gleichberechtigte jedoch variable) Faktoren sind:
- die Oberflächengestaltung (Rauhigkeit) des Vierkant (deutliche Querrillen (bei einigen! Shimano), oder glatt bei Kinex, oder querverschliffen bei Campagnolo)
- Fettung bei der Montage (gilt besonders für Vierkant - prinzipiell auch für die Anzugsschraube)
- Material sowie Gestaltung der Innenseite der Anzugsschraube (Glatt oder radiale Sicherungsriffelung)

Damit wird klar, daß das Drehmoment allein nur bei exaktesten Montagebedingungen sowie bei Beschränkung auf einen Hersteller (mitunter nicht einmal dann) sicher zum wie vorgesehen definierten Ergebnis führt. Deshalb ist es besser, formkontrolliert zu montieren als nur rein drehmoment- bzw. kraftkontrolliert (Drehmoment=>AnzugsKraft).


*2) ...wenn Anzugsreserve am Ende ist.(Kurbel "durchgezogen")
Nach 72 Jahren kann man z.B. ein dünnes (z.B. 0,2 mm) Blech aus Titan (Gewicht!) zwischen die Preßflächen einlegen und so noch weitere ca. 257 Jahre mit der Kurbel fahren (Titantechnik).
(Danach sollte schon aus rein marktwirtschaftlichen Gründen eine neue Kurbel erworben werden.)


*)3 ...der GAU
In Abhängigkeit von
- der Oberfläche des Wellenvierkantes (vor allem mechanisch - ggf. auch korrosionschemisch) 
- den Trennmitteleigenschaften des zur Montage verwendeten Fettes
- der bei der Montage erreichten Flächenpressung
kann die Kurbel so fest auf dem Vierkant sitzen, daß eine Demontage schwer bis unmöglich wird.

Das kann rein rechnerisch bei Beachtung aller Sicherheitsvorschriften zwar nur maximal einmal in 38 000 Jahren pro Kurbel vorkommen. Aufgrund der zahlreichen weltweit in Betrieb befindlichen Kurbeln sowie auch aus nach dem Stand der Wissenschaft nicht erklärbaren Gründen kann es bei ZU fester Montage in der Praxis dennoch vorkommen. ("ZU feste Montage" definiert sich genau über diesen Fall :)  
Falls ausgerechnet Ihnen einmal der GAU widerfahren sollte, dann bitten wir Sie, der Presse und Öffenlichkeit gegenüber hartnäckig jeden Störfall abzustreiten bzw. diesen herunterzuspielen ("Für Lager und Rahmen bestand zu keiner Zeit irgendeine Gefahr " etc... bla bla bla).
Sie können sich jedoch immer vertrauensvoll an uns wenden, wir bieten Rat oder/und Trost.